Du denkst dir vielleicht, welchen Sinn soll es haben zu leiden? Welcher Mensch will schon freiwillig leiden?
Egal, ob es ein körperlicher oder seelischer Schmerz ist oder du die Erinnerungen aus der Vergangenheit nicht loslassen kannst, es kann einen Grund haben weiter zu leiden. Häufig sind die Gründe natürlich unbewusst. Du würdest in der Regel vehement abstreiten, dass du freiwillig weiter leiden willst.
Aber, es gibt tatsächlich Gründe, die Sinn machen. Ich spreche von sogenannten Nebengewinnen. Das bedeutet, dass du auf jeden Fall mehr davon hast, das Leiden aufrecht zu erhalten, als es nicht mehr zu haben. Denn an diese Stelle muss etwas anderes treten, ein anderes Muster.
Nebengewinne
Ein Grund könnte z.B. sein, dass du Mitleid von deinen Angehörigen erfährst, wenn du weiter krank bist und leidest. Du bekommst dann unter Umständen die Aufmerksamkeit, die du nicht bekommen würdest, wenn du gesund wärst.
Ich kenne das selbst aus meiner eigenen Vergangenheit. Ich bekam als Kind immer am meisten Aufmerksamkeit und Zuwendung, wenn ich krank war. Tatsächlich fand ich es bedauerlich, wenn ich wieder genesen war, denn dann fielen viele Extras einfach wieder weg.
Ich hatte Klienten, die steif und fest behaupteten, sie würden gesund werden wollen. Dann stellte sich aber heraus, dass die ganzen Privilegien, wie Schwerbehinderung oder finanzielle Unterstützung wegfallen würden, wenn sie wieder gesund wären und für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen könnten.
Auch ungewollte Kinderlosigkeit kann einen tieferen Grund haben. Vielleicht hast du selbst Misshandlungen in der Kindheit erlebt und traust dir unbewusst diese große erzieherische Verantwortung nicht zu.
Kennst du auch solche Beispiele?
Es kann tatsächlich so weit gehen, dass du dich selbst als Erwachsene gern freiwillig in diese Opferrolle begibst, damit du die exklusive Aufmerksamkeit deiner Familie bekommst oder überhaupt gesehen wirst. Oder du möchtest, und auch das ist nicht selten, dass man dich einfach in Ruhe lässt.
Vielleicht möchtest du auch ständig über dein Leiden erzählen? Meine herzensgute Schwiegermutter hat mir erst einmal alle ihre Krankheiten und ihre Erlebnisse in den Arztpraxen geschildert, wenn ich sie getroffen habe. Sie hatte ansonsten keine Neuigkeiten zu erzählen, außer was ihre Nachbarn zu ihren Krankheiten sagen und was sie im Fernsehen darüber gesehen hat.
Das ist nicht bös gemeint. Aber, erst wenn du verstehen lernst, dass in bestimmten Situationen dein Leiden einen Sinn macht, kannst du es verändern.
Deshalb frage dich doch einmal, wo leidest du? Wenn du verstehst, welchen Gewinn du aus deinem Leiden ziehst, kannst du das limitierende Muster auflösen und durch ein sinnvolleres ersetzen.
Dieser Weg führt geradewegs heraus aus der Opferrolle hin zu einem machtvollen Schöpferbewusstsein für ein eigenes selbstbestimmtes Leben!
Hypnose kann dabei effektive Hilfestellung auf deinem Weg leisten. Manchmal aber reicht auch ein ehrliches klärendes Gespräch mit deinen Vertrauten, welches dir ein tieferes Verstehen und ein entsprechendes Handeln ermöglicht.