Übung Stresshandbremse

Fühlst du dich wieder einmal gestresst? Willkommen im Club. Fast jeder fühlt sich immer häufiger gestresst. Beobachte einmal, wie oft du dich gestresst fühlst, sei es durch den Job, den Chef, den Partner, die Kinder, die Eltern, eine Situation, selbst im Urlaub sind Leute gestresst.

Ist Stress wirklich unvermeidbar?

Beobachte einmal deine Gedanken, die in einer stressigen Situation eine Rolle spielen. Sind es positive Gedanken? Natürlich nicht. Aber, ist dir einmal aufgefallen, dass ein anderer in der gleichen Situation entspannt bleiben kann und nicht den gleichen Stress spürt, wie du? Wie kommt es, dass sich durch die gleiche Situation der eine gestresst fühlt und der andere nicht?

Gestresst sind wir durch die Bewertungen, die wir einer Situation beimessen. Würden wir aufhören zu werten, wären wir längst nicht so gestresst. Die Wertungen entstammen unseren gemachten Erfahrungen und Glaubenssätzen, die wir abgespeichert haben und auf die unser Verstand sofort und häufig unmerklich zurückgreift. Es passiert automatisch und unbewusst.

Bist du aber präsent im Hier und Jetzt, fallen diese Bewertungen aus der Vergangenheit einfach weg. Einfacher gesagt, als getan, denkst du. Richtig! Mit unserem Geist im gegenwärtigen Moment zu sein, will erst einmal geübt werden. Ständig sind wir mit unseren Gedanken unterwegs, in der Vergangenheit oder in der Zukunft. So leben wir in ständiger Unachtsamkeit. Aber, du kannst einen schnellen und einfachen Weg ausprobieren, ins Hier und Jetzt zu kommen. Ein wenig Übung gehört, wie schon erwähnt, dazu. Am besten probierst du es, wenn du noch nicht den Ernstfall probst und baust diese Übung einfach in deinen Alltag mit ein.

Einfach und überall anwendbar:

Durch die Achtsamkeit auf unseren Atem können wir im und zum jetzigen Moment erwachen. Wenn wir atmen und dem Atem achtsam folgen, halten wir inne und sammeln den Geist. Es hilft uns aus dem endlosen Gedankenkarussel auszusteigen. Wir können es schaffen, dass unser Geist aufhört in den Strom wahlloser assoziativer Gedankenfolgen einzutauchen und uns darin zu verlieren.

Du konzentrierst dich auf deinen Atem und denkst oder sagst beim Einatmen Danke und beim Ausatmen Ja. So einfach? Und trotzdem schwer! Anfangs kannst du die Augen schließen und dich auf deinen Atem konzentrieren. Du atmest durch die Nase ein und aus und sagst dieses Mantra auf. Daaaaanke und Jaaaaa, Daaaaanke und Jaaaaa… Später kannst du auch die Augen offen halten und dich auf einen unbeweglichen Punkt fixieren. Wenn du es verinnerlicht hast, dann kannst du auch in der Bewegung und in jeder anderen Situation diese Übung im Alltag durchführen.

Probiere es gern einfach aus, anfangs so häufig du daran denkst, so dass du ganz automatisch dieses Mantra präsent hast, ohne darüber nachdenken zu müssen. Am besten ist es, dass du es dir zur Gewohnheit werden lässt, immer wieder deinen Atem zu beobachten und zu denken: Daaaaanke… und Jaaaaa... Immer, wenn du irgendwo warten musst, wenn du eine Nachricht schreiben oder anrufen möchtest, beim Kochen, bevor du anfängst zu essen oder sogar, wenn du auf der Toilette bist…

Warum die Stresshandbremse funktioniert?

Dankbarkeit erzeugt positive Gedanken, genauso wie ein Ja. Du hast es in der Hand. Der Verstand ist eine Hure, der sich zu jedem Gedanken ins Bett legt. Glaubst du nicht? Stellst du z.B. die richtigen Fragen, die dich in positiver Weise weiterbringen, dann wird der Verstand dir genau die richtigen Antworten geben. Warum bin ich dankbar? Auf diese Frage wirst du positive Impulse und Antworten erhalten. Fragst du aber: Warum muss mir immer so ein Pech passieren? Was erhälst du dann wohl für Antworten? Genau…

Es kann auch sein, dass der Verstand dir einreden will, dass du wichtigere Dinge zu tun hättest, als dich auf deinen Atem zu konzentrieren und bei dir selbst anzukommen. Prima, wenn es dir auffällt. Schau mal hin, was der Verstand dir noch alles einzuflüstern versucht, wenn du ihn unbeboachtet lässt. Über 60 000 Gedanken denkst du am Tag. 80 Prozent dieser Gedanken hast du gestern auch schon gedacht. Aber, welchem Gedanken du nachgehen willst, entscheidest du allein. Du kannst zum Beobachter deiner Gedanken werden und sagen: Das ist nur ein Gedanke… ohne dich mit diesem Gedanken zu identifizieren. Das ist die hohe Kunst! Eine große Aufgabe für jeden von uns. Aber, sehr lohnenswert!

Viel Spaß und immer (wieder) eine stressfreie Zeit!